14. Tag: Vom Hakone N.P. über Kamakura nach Tokio
Heute geht es in das quirlige Leben der japanischen Hauptstadt Tokio. Zuvor fahren wir – laut Reisebeschreibung – jedoch zum Kawaguchi-See, einem der fünf Fuji-Seen, Teil des Weltkulturerbes. Unser Hotel in Asakawa liegt jedoch bereits am See.
Von hier aus gibt es noch einmal den einen oder anderen spektakulären Fuji-Blick – der Berg liegt südlich.
Und schon bringt uns ein Bus nach Kamakura, dem „kleinen Kyoto“. Die Stadt ist Namensgeber des ersten, des Kamakura-Shogunats.
In der Heian-Periode blühte die Kunst im Land und es entstand unter anderem die Hiragana-Silbenschrift, eine der drei japanischen Schriften* . Der Tenno konnte in dieser Zeit seine Macht nicht halten und der Adelsfamilie Fujiwara gelang es, durch geschickte Heiratspolitik ihren Einfluss im Land und auf den Tenno auszuweiten. Auch andere Familienclans (Taira, Minamoto) steckten ihre Machtbereiche ab. Rivalitäten zwischen den Familien führten zu vielen Konflikten und mehreren Kriegen. Die Seeschlacht von Dan-no-ura (Taira 200 Schiffe / Minamoto 850 Schiffe) entschied die Konflikte zugunsten der Minamoto. Deren Anführer wurde 1192 zum erblichen sei-i-tai-Shogun ernannt und errichtete eine Militärregierung in Kamakura. Damit begann die lange Zeit des Shogunats. Die Minamotos waren die nicht thronfolgeberechtigten Kinder einiger Tennos.
Nachdem zwei Überfälle der Mongolen mit viel Wetterglück (kamikaze – göttlicher Wind) abgewehrt werden konnten, war diese Regierung nicht in der Lage, die Soldaten (Samurai) wie üblich mit Kriegsbeute zu bezahlen. Deren Herren unterstützten fortan wieder mehr den Kaiser, so dass das Shogunat zunächst 1333 gestürzt wurde. Der Kaiserhof teilte sich jedoch (Nordhof, Südhof) und konnte die Macht wieder nicht halten, so dass 3 Jahre später das nächste Shogunat in Kyoto ausgerufen wurde.
Aus der Zeit des Kamakura-Shogunats stammen die Pläne für die Errichtung des Daibutsu (Großer Buddha) von Kamakura. Dieser freistehende Buddha war ursprünglich in einem Tempel untergebracht. Dieser wurde jedoch 3 mal zerstört – das letzte Mal durch einen Tsunami 1498 – so dass man sich entschied, das Gebäude fortan wegzulassen. Die Figur ist etwas über 13 m hoch, hat ein Gesamtgewicht von über 100 Tonnen und lässt sich von innen begehen. Im Rücken der Figur – sie stellt den Buddha Amitabha dar- gibt es Aussichtsfenster. Der Daibutsu sitzt im Tempel Kotoku-in.
Es gibt nur noch eine größere Statue dieser Art. Diese haben wir bereits in Nara besucht.
Im Anschluss an die Besichtigung geht es in die Hauptstadt Tokio. Wir werden dort 3 Übernachtungen haben und das Programm ist gut gefüllt. Das Hotel liegt zentral im Sonderbezirk Chiyoda, dort wo sich auch der Kaiserpalast befindet, die Auswahl beim Abendessen dürfte unüberschaubar sein.
Wissenswertes :
Beginn der Kirschblüte Shizuoka : 18. März
*) Meistens werden die chinesischen Schriftzeichen (ca. 50.000 Kanji) benutzt. Für das Zeitunglesen reichen die 3000 wichtigsten Kanji. Zusätzlich gibt es die beiden Silbenschriftsysteme Hiragana und Katakana (jeweils 46 Zeichen) . Übliche Beschriftungen werden mit Kanji und für Ausländer mit der lateinischer Umschrift (Romaji) ausgeführt. Katakana wird vorwiegend für ausländische Wörter genutzt. Jedes Wort lässt sich mit jeder Schrift darstellen.
Geodaten:
Karte Kawaguchi-See / geo:35.514903,138.756639
Karte Kamakura / geo:35.319167,139.546667
Karte Kotoku-in / geo:35.316889,139.535722
Quellen:
Quellenverzeichnis