8. Tag: Nagasaki: Ausflug zur Unzen-Shimabara Halbinsel
Von Nagasaki werden wir heute nicht viel sehen, die Stadt steht erst morgen auf dem Programm.
Statt dessen geht es zunächst weiter nach Südosten auf die Shimabara-Halbinsel.
Hier werden wir daran erinnert, das Japan zu einer geologisch sehr aktiven Zone, dem pazifischen Feuerring gehört. Dieser Feuerring umgibt Teile der pazifischen Erdplatte und bezeichnet eine tausende Kilometer lange Kette von Vulkanen an den nord- und südamerikanischen Westküsten, Kamtschatka, den Kurilen, Japan, Philippinen bis nach Neuseeland. Durch die geologischen Aktivitäten werden z.T. schwere Erdbeben und auch Tsunamis erzeugt (vgl. Tohoku-Beben 2011). Allein Japan hat ungefähr 200 Vulkane zu bieten, 40 von denen gelten als aktiv. Erst kurz vor dem Flug nach Japan, brach auf Tokara-Island (350 km südlich von Shimabara) der Suwanose-jima aus. Japan hat verschiedene Gebirge das Hida-*, Kiso- und Akaishi-Gebirge (Nord-, Zentral- und Südalpen) mit 13 Dreitausendern. Dazu kommen mehrere kleinere Gebirge und die Massive auf den jeweiligen Inseln.
Der Unzen-Vulkankomplex auf der Shimabara-Halbinsel besteht aus ca. 15 Einzelgipfeln, die in Folge von Ausbrüchen entstanden. Zuerst wird Shimabara eine Kur- und Kleinstadt an der Ostküste der Halbinsel besucht. Dort gibt es eine Karpfenstraße mit Koi-Karpfen in einem Quellwasserlauf und eine Samuraistraße. Shimabara war die Heimat von Yuji Hyakutake einem Amateurastronom der 1996 die gleichnamigen Kometen entdeckte und damit weltbekannt wurde.
In Japan spielte die Stadt wegen des im Dezember 1637 ausgebrochenen Bauernaufstands eine wichtige Rolle. Der Aufstand wurde durch hohe Abgabenlasten ausgelöst und bekam später mehr religiöse Bedeutung. In ersten Kämpfen besiegten einige zehntausend Rebellen eine Armee von 3000 Samurai. Die widerstandsfähigen Rebellen besetzten die Burg Shimabara (diese besichtigen wir) und eine Festung und verbarrikadierten sich dort.
Erst im April 1638 konnten sie ausgehungert und besiegt werden. Dafür wurden zwischenzeitlich 200.000 Shogunat-Soldaten aufgeboten. 37.000 Rebellen wurden enthauptet, wegen des Verdachts der Aufwiegelung durch Katholiken wurden die Christen (zumeist Portugiesen) nach und nach vertrieben.
Die Bauwerke der Burg gingen nach Endes des Shogunats verloren. Der 1964 wiedererrichtete Burgturm beherbergt ein Museum zur Geschichte der Christen in Japan.
Nach dem Museumsbesuch geht es direkt in die Vulkanregion Unzen.
Sofern es die Raijin – die japanischen Wettergötter – zulassen, fahren wir mit der Seilbahn auf den 1333 m hohen Myoken-Dake.
Der Myoken-Dake entstand als Folge eines Vulkanausbruches und ist 25.000 bis 40.000 Jahre alt. Durch den Vulkanismus entstehen ausserdem die heißen Quellen in Unzen-Onsen (Onsen = heiße Quelle/ Heilbad) und die Fumarolenfelder, die vermutlich ordentlichen Schwefelgeruch verbreiten.
Wissenswertes :
*) Im Hidagebirge sind wir später z.B. in Takayama
Beginn der Kirschblüte Nagasaki : 17. März
Geodaten:
Karte Shimabara-Halbinsel / geo:32.75,130.266667
Burg Shimabara / geo:32.75,130.266667
Karte Unzen-Vulkan / geo:32.756667,130.294444
Karte Suwanosejima / geo:29.6371,129.7192
Quellen:
Quellenverzeichnis