16. Tag: Tagesausflug nach Nikko
Am letzten Tag der Rundreise geht es noch einmal aus dem quirligen Tokio hinaus. Ziel ist das 1250 Jahre alte Nikko. 140 km nördlich von Tokio und 170 km südwestlich von Fukushima gelegen, ist dies der nördlichste Abschnitt der Tour.
Der Name Nikko kann mit „Sonnenstrahl“ übersetzt werden. Die Stadt ist seit 1200 Jahren heilig, zuerst für den Buddhismus, später dann für den Shintoismus. Die Stadt selbst ist klein, 19.000 Einwohner wohnen hier, aber der Tosho-Gu-Schrein verleiht dem Ort eine herausragende Bedeutung. Das japanische Sprichwort „Sage nicht, daß sei (herrlich) genug, bevor Du Nikko gesehen hast!“ verspricht einiges.
Das Wahrzeichen der Stadt ist eine Holzschnitzerei an einem Lagerhaus. Sie zeigt die drei Affen von Nikko, die nichts Böses sehen, hören und sagen (mizaru, kikazaru, iwazaru). Bei uns werden diese Affen verwendet, um Ignoranz zu symbolisieren. Die eigentliche Bedeutung bezog sich eher darauf, die Schönheit zu bewahren. Heute sind die drei Affen als Minai, Kikanai und Shinai Glücksbringer.
Affen (Japanmakaken) galten als heilig, sind allerdings für die Menschen mittlerweile ein Problem geworden. In Nikko plündern sie bisweilen Läden oder bestehlen Touristen. Man sollte den Affen nicht in die Augen schauen, dies könnte als Aggression gewertet werden. Die Affen kommen fast überall in Japan vor – außer auf Hokkaido, der nördlichsten Hauptinsel. In Natursendungen werden die japanische Schneeaffen (nihon zaru) oder auch Rotgesichtsmakaken gerne beim Baden in heißen Quellen gezeigt. Der Jigokudani-Affenpark liegt ziemlich genau 110 km westlich von hier.
Der prachtvolle Shinto-Schrein (Tosho-gu) in Nikko gehört zu den Nationalschätzen Japans und seit 1999 auch zum UNESCO Welterbe. Über endlose Steinstufen erreicht man das Zentrum des Schreins. Der Schrein wurde nach dem Tod von Shogun Tokugawa Ieyasu errichtet und erinnert an den Einiger des Reiches. Das Tokugawa-Shogunat hatte auch nach seinem Tod über 200 Jahre Bestand. Der Weg zum Schrein wird von hunderten – 300 Jahre alten – Sicheltannen (Japanische Zeder) gesäumt.
Im angrenzenden Nationalpark – ein Bus bringt uns hierher – gibt es mehrere Wasserfälle und heiße Quellen (Onsen). Die Kegon-Fälle sind 97 m hoch. Nachdem 1903 ein Student hier Selbstmord beging, wurde sein Tod wegen seines Abschiedsbriefes und seiner Herkunft von der Presse herausgehoben. Diese Popularität führte zu 200 weiteren Selbstmordversuchen in den nächsten 8 Jahren. Der Kegon-Fall ist mit einem Fahrstuhl zu erreichen, der einen bis zur Aussichtsplattform am Fuß des Wasserfalls bringt.
Mit dem Tag in Nikko geht unser Japanurlaub zu Ende und mit vollem Recht können wir sagen, dass es herrlich war, schließlich waren wir auch in Nikko.
Wissenswertes :
Beginn der Kirschblüte Tokio: 17. März
Geodaten:
Karte Nikko / geo:36.72,139.698333
Karte Nikko-Nationalpark / geo:36.978611,139.395
Quellen:
Quellenverzeichnis