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Japan-Rundreise 2018 – Tag 03 – Nach Kyoto

3. Tag: Von Osaka nach Kyoto

Während in Deutschland heute auf Sommerzeit umgestellt wird, gilt in Japan ganzjährig die Japan Standard Time (JST). Nur von 1948 bis 1951 gab es eine Zeit mit sommerlicher Zeitumstellung. Nach der amerikanischen Besatzung schaffte die Regierung die Sommerzeit jedoch wieder ab. Auf der nordöstlichen Insel Hokkaido wurde 2003 ein Experiment mit der Sommerzeit durchgeführt. Die Akzeptanz in der Bevölkerung war gut und nimmt zu. Irgendwann wird auch Japan wohl wieder eine Sommerzeit haben. Mit der Zeitumstellung in Europa beträgt die Zeitverschiebung jetzt nur noch 7 Stunden.

Heute geht es erst mit der Bahn nach Nara. Bahnfahren ist in Japan etwas anders als bei uns. Zum einen ist Beschriftung und Symbolik anders. Daneben gibt es viele Regeln zu beachten. So gibt es (z.T. im Berufsverkehr) Wagen nur für Frauen, ein separates Streckennetz für die Shinkansenzüge, unterschiedliche Eisenbahngesellschaften, unterschiedlich klimatisierte Wagen, Schranken vor Betreten und Verlassen des Bahnsteigs oder des Wagens. Selbst das Aufstehen für ältere Menschen kann sich als Fettnapf entpuppen. Überhaupt ist der Alltag durchreguliert und wird kaum hinterfragt.

In einem Artikel über die singenden Straßen (dazu später mehr) schreibt www.welt.de diese Zeilen:

„Besucher in Japan haben seit der Zeit der Meiji-Restauration 1868 eine eigentümlich mütterliche Bevormundung des Volkes beobachtet. Die Menschen leben eingebettet in ein weiches, jedoch nicht verhandelbares Geflecht von Anstandsregeln, Empfehlungen, Warnungen. Nirgendwo in der industrialisierten Welt wird so beständig vor den Gefahren des Alltags gewarnt: am Bahnsteig, im Zug, in Bussen und Kaufhäusern, im Wetterbericht, in Politiker-Reden. Alles Planbare wird minutiös geplant, Überraschungen sind bedrohlich.“

Quelle: www.welt.de, abgerufen : 23.03.2018

Nara war einst die Haupstadt Japans. Mit Unterbrechungen war der Ort, damals noch Heijo-kyo, die erste ständige Hauptstadt des Landes (710-784). Davor wurde die Hauptstadt jedes mal, wenn der Kaiser verstarb, gewechselt. (Andere Quellen schreiben das Asuka von 592-710 die erste Hauptstadt war)
Nara hat daher viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die an einem Tag nicht zu entdecken sind. Auf unserem Programm steht der Todaiji-Tempel mit der riesigen bronzenen Buddastatue Daibutsu und den 1000 Steinlaternen am Kasuga-Schrein.

Am Todaiji-Tempel ist die Kirschblüte schon angekommen. Viel ist insgesamt noch nicht davon zu sehen.

Der Tempel ist das größte, nur aus Holz gebaute Gebäude der Welt (57x50x49m). Die Statue Daibutsu (Großer Buddha) ist mehr als 15m hoch und beinhaltet allein 450t Kupfer. Die Statue ist die größte ihrer Art, die zweitgrößte sehen wir in wenigen Tagen in Kamakura. Rechts neben dem Eingang zum Tempel befindet sich die alte Holzfigur Pindola-Bharadvaja. Diese kann Krankheiten heilen, wenn man zuerst die Figur, dann den betroffenen Körperteil berührt (sagt man). Im Park kann man die zahmen freilaufenden Sikahirsche füttern.

Die kleinen naschhaften Hirsche sind überall im Park und als Souvenir und Maskottchen in vielen Geschäften präsent. Links neben dem orangenen Tori steht eine von 1000 Steinlaternen.

Vielleicht sieht man auch noch einen der Mönche die, mit einem Stroheimer auf dem Kopf, Flöte spielen.

Takoyaki heißt dieses Gericht. Teigbällchen mit kleinenTintenfischstückchen, Sojasoße und pulverisierten Algen sind ein kleiner Snack Diese 6 Bällchen kosten 200 Yen (1,5 €).

Im Anschluss geht es nach Kyoto. Kyoto war nach Nara über 1000 Jahre lang die japanische Hauptstadt. Unser Hotel befindet sich im Shimogyo Ward, direkt nördlich des Hauptbahnhofes.


Wissenswertes :

Beginn der Kirschblüte Osaka/ Kyoto : 21./22.März

Geodaten:
Karte Nara / geo:34.685181,135.805019
Karte Todai-ji-Tempel / geo:34.689243,135.839754
Karte Kyoto / geo:35.011667,135.768056

Quellen:
Quellenverzeichnis

Japan-Rundreise 2018 – Tag 02 – Osaka

2. Tag: Ankunft in Kansai bei Osaka

Ohayou gozaimasu* Nihon! – Willkommen im Land der aufgehenden Sonne!

Die geplante Landung ist 8:35 Uhr in Kansai bei Osaka. Die Sonne ist bereits vor zweieinhalb Stunden aufgegangen.

Osaka liegt auf der Insel Honshu, der größten der vier Hauptinseln. Daneben gibt es im Norden Hokkaido, südlich Shikoku und südwestlich Kyushu. Insgesamt besteht das Kaiserreich aus fast 7000 Inseln und ist der viertgrößte Inselstaat der Welt. 126 Millionen Einwohner leben auf einer Fläche, die nur wenig größer als Deutschland ist. Drei Viertel des Landes sind kaum für die Besiedlung geeignet, dementsprechend konzentriert sie sich auf die küstennahen Ballungsräume.

Da es auch einen Mangel an ebenen Flächen gibt, wurde Kansai und auch andere Flughäfen auf künstlichen Inseln gebaut.
Obwohl die Insel jährlich 5 cm ins Meer zurücksinkt, soll der Flughafen nicht untergehen. Korrektursysteme sorgen dafür, dass die Landebahnen und Gebäude waagerecht und auf gleicher Höhe sind. Die Versorgungsleitungen sind flexibel um nicht zerstört zu werden. Nach der Landung geht es per Bus oder Bahn in die Stadt (50 Minuten Reisezeit).

Am ersten Japan-Tag gibt erst mal kein Programm, der Tag kann zum Ausschlafen (Jetlag) oder zum Erkunden der Stadt genutzt werden. Mit viel Mut besucht man das Osaka-Aquarium, welches nur 2,5 km Luftlinie entfernt ist.

Im Aquarium ist die ganze Welt der Ozeane zu bestaunen. Im zugehörigen Museumsshop kann man die passenden Plüschnachbildungen erwerben.

Dazu muss man jedoch die Insel – auf der das Hotel steht – verlassen und das geht nicht zu Fuß. Ungefähr 700m nördlich des Hotels ist die Cosmosquare Station (C10). Von dort aus fährt man mit der Chuo-Line eine Station bis Osakako/ Tempozan (C11) und läuft danach 500m bis zum Aquarium. Auf dem Weg zum Bahnhof gibt es einen Geldautomaten, falls die Zeit am Airport nicht gereicht hat. Der Umtausch vor Ort ist günstiger als in Deutschland, obwohl neuerdings einige Banken extra Gebühren verlangen.
Am Bahnhof kann man sich eine sehr nützliche Icoca-Card (500 Yen Pfand, 3,80 €) beschaffen. Das sind aufladbare Karten mit denen Verkehrsmittel, Getränkeautomaten oder Einkäufe in Konbinis (siehe unten) unkompliziert bezahlt werden können. In Tokio würde man die Suica- oder Pasmo-Card verwenden. Neuerdings sind diese lokalen IC-Karten in vielen Gegenden Japans miteinander kompatibel. Statt eines schwer zu beschaffenden Einzel- oder recht teuren Tagestickets wird hier jede Fahrt nach Nutzung abgerechnet. Aufgeladen werden diese Karte gegen Bargeld am Automaten.
Reicht der Mut immer noch, könnte es weiter zum Umeda-Sky-Building gehen, das liegt etwas weiter in der Stadt und man muss einmal umsteigen. Dafür bekommt man eine spektakuläre Architektur und am Abend einen tollen Blick auf die Stadt.


Der Bereich um die Osaka-Station vom Umeda Sky Building. Die Sonne ist gerade untergegangen.

Im Anschluss wartet das nächste Abenteuer: Das Abendessen muss selbst organisiert werden. Naheliegend ist hier die Erstversorgung in einem Konbini, das ist eine Art Supermarkt, manchmal 24 Stunden geöffnet. In Japan gibt es mehrere 10.000 dieser Minimärkte – auch in der Nähe des Aquariums – die neben zumeist verpackten Lebensmitteln auch diverse Dinge des täglichen Bedarfes anbieten. Der Aufbau ähnelt den deutschen Tankstellenshops, auch eine Toilette und WLAN ist oft vorhanden. Für die normale Versorgung sind Konbinis aber zu teuer. Die Preise im Supermarkt sind etwas moderater.
Als Mahlzeit würde sich auch Kushikatsu anbieten, das angeblich in Osaka erfunden wurde. Kushikatsu sind panierte, frittierte Spieße mit Fleisch, Fisch (Meeresfrüchte) oder Gemüse, manchmal auch Knoblauch und einer Soße. Sind die Spieße gegrillt, spricht man von Yakitori.

Yakitori mit Hühnerfleisch und Lauch. Im Angebot war auch noch Hühnerhaut (chicken skin) und eine Art Hühnermett.

Ebenfalls in Osaka soll das Kaiten-Sushi seinen Ursprung haben. Die Tellerfließbänder gibt es mittlerweile überall auf der Welt. Als Vegetarier (bejitarian) dürfte man es schwerer als in Deutschland haben, Veganismus ist anscheinend überhaupt nicht vorgesehen. Man kann versuchen sein Essen „niku nashi“ (ohne Fleisch) zu bestellen, bekommt aber zumeist „niku nuki“ (Fleisch herausgefischt).
Für die Versorgung gibt es neben den normalen 100-Yen-Shops auch spezielle 100-Yen-Läden, die nur Lebensmittel vertreiben.

Osaka hat fast 3 Millionen Einwohner und ist drittgrößte Stadt Japans. Im Ballungsgebiet Keihanshin (Osaka, Kyoto, Kobe) leben ca. 17,5 Millionen Menschen.

Das Hotel liegt auf einer Insel im Stadtteil Suminoe-ku.


Dicht beim Aquarium. Eine Dänin die nicht eingelassen wurde, blickt auf die Hafenanlagen.


Wissenswertes:

*) Morgens sagt man „ohayo gozaimasu“ und abends „konbanwa„. Nihon steht für Japan.
konnichiwa“ ist die allgemeine Begrüßung.
Am Telefon begrüßt man sich mit „moshi moshi„, unter Freunden sagt man „ossu“ (ossh). Daneben geht noch „yaho“ für junge Leute (Freunde/Mädchen), „saikin do“ etwa ‚was geht?‚ oder „o hisashiburi desu ne“ als ‚lange nicht gesehen‘.

Den Versuch japanisch zu lernen sollte man frühzeitig beginnen. Für diese Reise müssen es ein paar Vokabeln, ein freundliches Lächeln und der Google-Übersetzer tun.

Beginn der Kirschblüte Osaka : 21. März (Quelle: Kirschblütenvorhersage – Japan National Tourism Organization)

Geodaten:
Karte Flughafen Kansai / geo:34.427306,135.244072
Karte von Osaka / geo:34.693831,135.50215
Osaka-Aquarium / geo:34.65454,135.42897
Karte Umeda Sky Building / geo:34.7049,135.4899

Quellen:
Quellenverzeichnis

Japan-Rundreise 2018 – Tag 01 – Anreise

1. Tag: Anreise nach Japan

Auf nach Japan.
Wir haben eine 2000 km-17-Tage-Reise durch das Land der aufgehenden Sonne vor uns.

Der Flug wird etwa 11 Stunden dauern. Start ist um 13:25 Uhr mit Lufthansa in Frankfurt/ Main (Terminal 1). Die Zeitverschiebung beträgt aktuell +8 Stunden.

Die Flugnummer ist LH740, bei Flightradar24 kann man sich den aktuellen Flug live und vergangene Flüge ansehen. Üblicherweise fliegt hier eine Boeing 747-430 (B744) die mindestens 9285 km lange Strecke Nonstop.

Diese gigantische Maschine brachte uns an das andere Ende der Welt.

Nach dem Start geht die Flugroute Richtung Nordosten. Abhängig von den Wetterbedingungen über die Ostsee (oder Tschechien, Polen, Weissrussland), Russland, die Mongolei, China, das Gelbe Meer, Südkorea nach Japan. Vom gestern ausgebrochenen Vulkan Suwanose-jima auf den Tokara-Inseln wird der Flug nicht beeinträchtigt. Die Flugroute verläuft etwa 700 Kilometer nördlich. Zwischen Moskau und dem Ural, etwa 18:00 MEZ, geht die Sonne unter um nur fünf Stunden später über dem Gelben Meer wieder aufzugehen.

In Kansai (KIX) bei Osaka/ Japan ist es bei der Landung etwa 8:35 Uhr JST (Ortszeit) (0:35 MEZ).

Playback Flugdaten vor einem Jahr, Quelle: www.flightradar24.com, Flug LH340 FRA-KIX.
Die rote Linie ist die kürzeste Verbindung zwischen Frankfurt und Kansai.

Für die normale Touristenreise (weniger als 90 Tage) nach Japan genügt ein gültiger Reisepass, der Ausweis reicht nicht. Bei der Einreiseerklärung (Disembarkation) muss man eine Ziel-Adresse angeben.

Bis vor Kurzem stand auf der Ankunftstafel im Flughafen Kansai auch LH740.

Im Vorfeld habe ich mir eine Visitor-Sim-Karte (21Tage / 5 GB) für 26 Euro bestellt, diese soll heute in das Hotel geliefert werden. Man kann sie auch am Flughafen abholen. Die Bestellung ist einfach, man muss nur die SIM-Größe wissen und ein Japan-taugliches Endgerät haben. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, diese Karte auch bei Bic Camera (etwa übermorgen an der Kyoto Station) zu kaufen. Ich habe einen Huawei E5770 Hotspot, dieser sollte in Japan funktionieren. Auf jeden Fall muss, entsprechend der Anleitung, der APN geändert und aktiviert werden.
Die Karte wurde bei Lieferung aktiviert, das konnten wir Dank eines Reiseleiters in besagtem Bic-Camera-Shop prüfen. Besagter Reiseleiter rief dann auch noch die japanische Huawei-Hotline an. Dort war kein Support für europäische Geräte zu bekommen. Kurz: Mit dem Huawei E5770s-320 aus Deutschland lässt sich die bmobile-Karte nicht in Japan nutzen Ein Samsung-Galaxy-Tab war ebenfalls nicht zu überreden. Zum Glück gibt es in Hotels, Bahnhöfen und Konbinis auch WLAN-Zugänge die auch VPN zulassen..


Wissenswertes:

Sonnenaufgang Frankfurt : 06:21 UHR MEZ

Geodaten:
Karte Flughafen Frankfurt/ Main / geo:50.110556,8.682222
Karte Suwanosejima / geo:29.6371,129.7192

Quellen:
Quellenverzeichnis

Karte Umeda Sky Building Osaka

geo:34.7049,135.4899

Karte Osaka-Aquarium

geo:34.6544,135.4295

Karte Flughafen Kansai

geo:34.427306,135.244072

 

Karte Osaka

geo:34.693831,135.50215