Am östlichsten Ende der Mierzeja
Helska (Halbinsel Hel) befindet seit dem 14. Jahrhundert
der gleichnamige Ort. Da für die Schiffe die den Hafen in
Gdañsk ansteuerten die Markierung der, weit in die Zatoka
Gdañska (Gdañsker Bucht) hereinragenden, Halbinsel sehr
wichtig war wurde schon im 17. Jahrhundert auf dem Kirchturm
des Ortes ein Feuer entzündet. Später, um 1670, wurde dann
am südlichen Strand eine Laterne aufgestellt, die man bald
das ganze Jahr über betrieb. Seit Herbst 1790 wurden bewachte
Kohlenblüsen (siehe auch Museum
in Rozewie) betrieben.
1806 begann man an der östlichen Seite des Ortes mit dem
Bau des ersten Leuchtturms. Die Bauzeit erstreckte sich
über 20 Jahre. 100 Jahre nach der Inbetriebnahme wurde die
mit Pflanzenöl betriebene Lampe durch eine Petroleumlampe
ersetzt. 1938 ersetzte man die Lampe durch eine 3000 Watt
starke Glühlampe. Nachdem in den ersten Kriegstagen des
zweiten Weltkrieges (dieser begann ja durch den Beschuß
des nahen Westerplatte) Panzerschiffe den Leuchtturm in
Hel und Jastarnia
für Schießübungen benutzen, sprengten die Verteidiger der
Halbinsel am 19. September 1939 den Turm. Schon 1942 wurde
der noch heute betriebene Leuchtturm errichtet. Der 8-eckige
Turm hat eine Höhe von 40 Metern. Man kann den Turm besuchen
und sogar die Optik anfassen, die Galerie, vollgestopft
mit Antennen, ist nicht betretbar. Das Dach des Turmes wurde
1992 aus nichtrostendem Stahl aufgesetzt. Schon 1989 bekam
der Turm die Radarantenne.
Die derzeitige Optik besteht aus einem 2-Positionswechsler
mit 1000 Watt-Glühlampen in einer Gürtellinse. Bis auf einen
kleinen Teil kann das Licht in alle Richtungen aus der Laterne
austreten. Die Hell- und Dunkelphasen sind jeweils 5 Sekunden
lang.
Im Innern des Turm befindet sich eine enge gemauerte Wendeltreppe,
der obere Teil ist mit einer Metalltreppe ausgestattet.
Auf den polnischen Internetseiten zeigt man sich nicht erfreut
über die vielen Antennen, die den oberen Teil des Turmes
einhüllen. Sicher kann die Erhaltung dieses und anderer
Türme auch mit Hilfe von Mieteinnahmen von den Betreibern
gefördert werden, die Installation von Antennen kann aber
auch deutlich eleganter ausgeführt werden, wie am Leuchtturm
in Jaros³awiec
zu sehen ist.
Den Turm erreicht man von W³adys³awowo aus über die Straße
216. Folgt man der Straße bis zum Ende erreicht man Hel.
Befährt man dann die Straße "ul. Steyera (benannt nach
dem Kommandanten der Verteidigung Hels, der auch den Befehl
zur Sprengung des alten Turms erteilte) erreicht man einen
bewachten Parkplatz. Von hier geht es ein Stück ("ul.
Baltycka") durch den Wald, vorbei an einem Campingplatz,
zum Leuchtturm. Der Turm ist auf der polnischen Telefonkarte
Nr. 783 und in der Postkartensammlung
(alter Turm) von Klaus Hülse dargestellt.
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Toller
Turm
Antennenwald
rund um die Laterne
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