Nach meiner Übernachtung im
Hotel Pekin (sehr empfehlenswert) in W³adys³awowo
nahm ich recht früh Kurs auf den nördlichsten der polnischen
Leuchttürme. Direkt am Kap Rozewie (dem nördlichsten Punkt
Polens) steht der gleichnamige Leuchtturm. Gleich zwei der
polnischen Telefonkarten (Nr :781 und 908) zeigen das Bauwerk.
Leider war der Turm noch vom Morgennebel eingehüllt. Glücklicherweise
war dann aber der Aufenthalt recht spannend und zog sich
so lange hin, bis der Nebel fast verschwunden war.
Da die Zufahrtsstraße wegen Bauarbeiten gesperrt war, fuhr
ich bis zum Hotel Fazeda und wanderte von dort zum Turm.
Kommt man von W³adys³awowo ist die Zufahrt einfach, man
fährt in 300 Metern Entfernung am Turm vorbei, spätestens
an der Zufahrt zum Hotel Fazeda (gelbe Schilder) sollte
man sich einen Parkplatz suchen oder gleich zurück bis zum
Turm fahren.
Hat man den Turm erreicht, besteht die Möglichkeit über
Holztreppen und einen engen Weg zum Kap zu wandern, oder
das Leuchtturmmuseum in und um den Turm zu erforschen. Auf
den Turm führen 134 Stufen, nur die unterste der drei Galerien
ist für Besucher betretbar.
Am Kap Rozewie wurden schon
seit dem Mittelalter Feuer entzündet und 1696 stellte eine
schwedische Seekarte ein Leuchtfeuer an dieser Stelle dar.
Lange Zeit wurde das Leuchtturmwärteramt durch Vererbung
in der Hand weniger Familien gehalten. Der im 19. Jahrhundert
errichtete Turm wurde mehrere Male umgebaut.
Ursprünglich war die Laterne direkt auf dem geputzten Betonsockel
montiert. 1910 musste jedoch der Turm aufgestockt werden
da die Bäume das Licht verdeckten. Zeitgleich wurde der
zweite, 1875 erbaute, Turm außer Betrieb genommen. Dessen
Aufgabe war es, Seefahrern die Möglichkeit zu geben, die
Türme in Rozewie und Czo³pino
zu unterscheiden. Mit einem kegelförmigen 5 Meter hohen
Stahlteil wurde der Turm auf 24,5 m Höhe erweitert. 1978
musste, wieder aufgrund der Bewaldung, der Turm erneut aufgestockt
werden. Mittels eines Stahlzylinders erreicht der Turm nun
mehr eine Höhe von 33 Metern. Die alte Optik blieb unverändert,
in die neue Laterne wurden die vielfach verwendeten Panele
(2 Stück) auf einem Drehtisch eingebaut. Insgesamt 20 Reflektorlampen
erhellen das Meer und das Land (360°) so stark, das auch
in 1 Kilometer Entfernung die Häuser deutlich sichtbar angestrahlt
werden. Alle 3 Sekunden erhellt ein 0,1 Sekunden langer
Lichtblitz die Umgebung.
Der Fuß des Turmes ist verputzt, der Stahlmantel ist rot
und das Dach hat eine weiße Farbe.
Die eigentliche Attraktion ist das
Museum des Leuchtturmwesens. Rund um den Turm und im
Inneren findet man viele Ausstellungsstücke die die Entwicklung
der Technik verdeutlichen. Von der Kohlenblüse bis zu einer
großen Diskuslinse aus dem Leuchtturm
Stilo ist hier alles vertreten was mit Leuchttürmen
zu tun hat. Modelle aller polnischen Leuchttürme runden
das Bild ab..
Der Leuchtturm trägt seit 1933 den Namen des polnischen
Schriftstellers Stefan ¯eromski. Im Turm gibt es ein entsprechendes Zimmer.
1972 wurde das Turmemsemble als Denkmal registriert.
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Leuchtturm
Rozewie
Treppe
zur zweiten Etage
neuer
alter Leuchtturm
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