Anfang 2007 stellte AMD die DTX-Spezification
vor. Hintergrund ist der steigende Marktanteil von Geräten mit
einem kleinen Gehäuse (SFF - small form factor). Der neue Formfaktor
wird als offene Spezifikation auch anderen Herstellern empfohlen.
Die meisten Komponenten sollen dabei kompatibel zum ATX-Standard
sein, zudem sollen DTX-Chassis auch mini-ITX-Boards aufnehmen
können. Die Spezifikation ist noch nicht vollständig, der erste
Entwurf definiert aber schon den Power-Connector, der identisch
zum Stecker an BTX-Boards (siehe hier)
ist. Die weiteren Daten werden später festgelegt.
Steckerbelegung
(12V - Pentium 4). Der Stecker ist mechanisch vor Verpolung
geschützt.
Die verwendeten Steckverbinder heißen
Molex
39-29-9042 (Mainboard) und Molex 39-01-2040 (Kabel). Auch dieser
Stecker verträgt nur einige Einsteckvorgänge.
*1) Power On - Legt man die grüne
Leitung nach Masse (eine der schwarzen Leitungen) ist das Netzteil
permanent eingeschaltet. Sinnvoll ist dies für Tests, für den
Fall das der Rechner dauernd laufen soll (und der Schalter deaktiviert
wird), das Netzteil ohne Gehäuse oder Mainboard (siehe unten)
betrieben wird oder wenn das Mainboard die Einschaltfunktion
nicht bietet.
Im Regelfall wird diese Leitung dazu benutzt, das Netzteil vom
Mainboard aus ein- oder auszuschalten. Bei einigen Mainboards
wird für die korrekte Funktion die Hilfsspannung (+5V) von Pin
9 benötigt.
Diese Funktion bewirkt
kein komplettes Abschalten des Netzteils. Die sicherste Maßnahme,
um das Netzteil stromlos zu machen, ist es das Gerät galvanisch
vom Stromnetz zu trennen. Im einfachsten Fall zieht man dazu
den Netzstecker aus dem Netzteil.
Ist der Netzteilstecker
abgezogen empfiehlt es sich, den Rechner noch einmal einzuschalten.
Dabei werden die Kondensatoren zumindest teilweise entladen.
Man erkennt das daran, daß die Lüfter sich noch einmal kurz
bewegen und die LEDs aufleuchten. Ein abgeschaltetes Netzteil
kann auch dann noch geladene Kondensatoren beinhalten, daher
Vorsicht.
*2) Stand By - Pin
9 führt auch dann eine Spannung von 5 Volt, wenn mainboardseitig
das Netzteil ausgeschaltet ist. Über diese Leitung werden einige
Komponenten (Modem, Netzwerkkarte) des Rechners mit Strom versorgt,
die auch dann betriebsbereit sein sollen, wenn der Rechner nicht
benutzt wird. Die Suspend-To-RAM-Funktion bei Mainboards nutzt
diese Spannung um die Daten in den dynamischen RAM-Bausteinen
zu halten. Fällt diese Spannung (auch kurzfristig) aus sind
die Daten im RAM verloren. Bei neueren Netzteilen können maximal
etwa 700 mA entnommen werden. Wenn hier im Ruhezustand zuviel
Strom entnommen wird, läßt sich das Netzteil nicht einschalten.
Mit einem Spannungsmesser sollte man die Spannung kontrollieren
(siehe Tabelle) und ggf. die Last reduzieren. Ist das nicht
möglich muß ein stärkeres Netzteil her.
*3) Power Ok (Power Good) - ist ein Indikationssignal
welches anzeigt, das das Netzteil voll betriebsbereit ist. Da
nach dem Einschalten des Gerätes die an den Anschlußklemmen
anliegenden Spannungen noch nicht stabil sind (Kondensatoraufladung,
Regelprozeß) ist ein ordnungsgemäßer Betrieb (Booten) der angeschlossenen
Komponenten nicht gewährleistet. Um dem Mainboard die Möglichkeit
zu geben erst dann mit der Arbeit zu beginnen wenn das Netzteil
in einem sicheren Zustand ist, wird das Power Ok-Signal an der
Leitung 8 ausgewertet. Im Fehlerfall wird - auch während des
Betriebes - Power OK, auf null Volt (also Masse) gelegt, das
Mainboard leitet dann einen Reset ein. Die Zeit vom Einschalten
des Netzteils bis zur stabilen Spannung liegt etwa bei 0,5 Sekunden.
*4) -12 Volt - Diese Spannung wird auf aktuellen in der
Regel Mainboards nicht mehr verwendet.
*6) +3,3 V / Sensor - Leitung 11 kann zwei verschiedene
Funktionen haben. Im Allgemeinen liefert das Netzteil hier +3,3
Volt. Da aber schon zwei andere Leitungen diese Spannung zum
Mainboard führen, kann in seltenen Fällen, ein braunes Kabel
angeschlossen sein. Ist dies der Fall dient die braune Leitung
dazu, die +3,3 Volt abzuschalten, wenn die Spannung vom Mainboard
nicht benötigt wird.
Ein Schaltnetzteil kann normalerweise erst dann seine Funktion
erfüllen, wenn ein Minimalstrom entnommen wird. Dazu ist gelegentlich
ein belastbarer Widerstand im Inneren des Gerätes vorhanden.
In anderen Fällen lassen sich die Geräte nicht einschalten oder
liefern undefinierte Ergebnisse. Power Ok ist dann noch nicht
gesetzt.
Im einfachsten Fall schaltet man einen Verbraucher (z.B. 5V-Lüfter,
Festplatte) an die +5-Volt-Leitung (Hauptstromkreis) (Pin 4,
6, 19 oder 20). Arbeitet das Netzteil dann noch nicht schaltet
man auch noch einen Verbraucher an die 3,3 Volt-Leitung (Pin
1, 2 oder 11 (siehe *6)). Eine Leuchtdiode reicht als Last nicht
aus ... es dürfen schon 300 mA oder mehr sein.
Ich übernehme keinerlei Garantie
für die Richtigkeit der gemachten Angaben. Kontrollieren Sie
zu ihrer Sicherheit die Informationen die sie im Internet finden.
Finden Sie hier Fehler ... schreiben Sie
mir.
Vielen Dank für die bisherigen Zusendungen und viel Erfolg mit
Ihren Projekten.
Siehe auch : ATX-Netzteil - Die
Belegung der Stecker oder BTX-Netzteil
- Die Belegung der Stecker